MRT – Kernspintomographie
Der sanfte Alleskönner
Die Magnetresonanztomographie (MRT), oder auch Kernspintomographie genannt, ist heute ein weltweit etabliertes Schnittbildverfahren, welches mit einem starken Magnetfeld und Hochfrequenzimpulsen arbeitet.
Die Vorteile liegen vor allem in der fehlenden Strahlenbelastung sowie in der überlegenen Darstellung der meisten Organe (Ausnahme Lunge) sowie aller Weichteile und Gelenke.
Vorbereitung
Einschränkungen
In Zweifelsfällen besprechen wir mit Ihnen vor der Untersuchung, ob eine Gefährdung oder Problematik durch die Metallteile besteht.
Ein weiteres Problem kann die Platzangst darstellen, welche in manchen Fällen eine Untersuchung unmöglich macht. Gerne können Sie sich bereits im Vorfeld der Untersuchung das Gerät ansehen. Es ist auch möglich, eine Begleitperson mitzubringen, die auch während der Untersuchung im Raum mit anwesend sein darf.
MRT-Fragebogen
Um wichtige Fragen zu klären, bitten wir Sie den MRT-Fragebogen auszufüllen und vor der Untersuchung abzugeben. Das Formular können Sie als PDF-Datei herunterladen, bequem zuhause ausfüllen und sich in der Praxis Zeit sparen.
Platzangst im MRT
Schweißausbrüche, Herzrasen, Beklemmung, Panik …
Platzangst (lateinisch Klaustrophobie) kann sich unterschiedlich manifestieren. Etwa 10-15 % der Patienten, die mit MRT untersucht werden sollen, bekommen hierbei Platzangst.
Diese Angst hängt damit zusammen, dass man für die MRT-Untersuchung in einem tunnelförmigen Magneten von normalerweise 60 cm Durchmesser liegt. Manchen Betroffenen gelingt es, sich abzulenken und selbst zu beruhigen. Andere stehen die 15-30 Minuten, die die Untersuchung dauert, nicht durch.
Sie sind betroffen?
Wenn Sie wissen, dass Sie unter Platzangst leiden und vielleicht schon einmal entsprechende negative Erfahrungen mit der MRT gemacht haben, dann weisen Sie uns bitte gleich bei der Anmeldung darauf hin. Denn es gibt Möglichkeiten, der Platzangst entgegenzuwirken. Am besten ist es, dies gleich bei der Anmeldung einzuplanen.
Zum einen können wir die Untersuchung am MR “AERA” einplanen. Dieses MR-Gerät hat eine weitere (70 statt 60 cm Innendurchmesser) und kürzere Röhre. Dies ist bei vielen Patienten mit Platzangst bereits ausschlaggebend.
Bei manchen Organuntersuchungen kann der Patient mit Kopf und Oberkörper außerhalb des Magneten so gelagert werden, dass die Angst gar nicht erst auftritt (z.B. untere Extremität, Lendenwirbelsäule, Becken). Bei anderen Organuntersuchungen ist es unumgänglich, dass der Patient mittendrin in der Röhre gelagert wird.
Beruhigungsmittel
Wenn nötig, können Patienten mit Platzangst ein orales angstlösendes Medikament erhalten. Da es bis zum Wirkungseintritt etwas dauert, muss der Patient bereits etwa eine halbe Stunde vor seinem Untersuchungstermin kommen. In den allermeisten Fällen ist so die MRT problemlos durchführbar. Gegenanzeigen gegen das Medikament (Tavor, ein Benzodiazepin) sind sehr selten (z.B. Myasthenie, Zustand nach Medikamentenabhängigkeit).
Hier noch ein wichtiger Hinweis:
Benzodiazepine wirken lange, über mehrere Stunden nach. Auch wenn man sich wieder “fit” fühlt, darf man daher den Rest des Untersuchungstages weder aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, noch sonstige unfallträchtige Tätigkeiten ausführen.
spezielle
MRT-Untersuchungen
im IDR
MRT des ganzen Körpers
Wann ist ein Ganzkörper-MRT sinnvoll?
Mit der GK-MRT kann nach bislang unerkannten Tumorerkrankungen, nach Manifestationen einer arteriellen Verschlusskrankheit und nach multifokalen entzündlichen oder tumorösen Erkrankungen (z. B. Polymyositis, Plasmozytom) gesucht werden. Die Untersuchung bietet einen guten Überblick über den gesamten Körper. Der Nachteil ist eine gegenüber fokussierten MRT-Untersuchungen reduzierte räumliche Auflösung. So kann es vorkommen, dass Auffälligkeiten festgestellt werden, die dann für eine definitive Diagnostik einer weiteren gezielten MRT-Untersuchung zugeführt werden müssen.
Dauer der Untersuchung
Mit unseren modernen MR-Tomographen ist eine Untersuchung des gesamten Körpers, Ganzkörper-MRT (GK-MRT) in einer Sitzung möglich. Die Untersuchung dauert ca. 1 Stunde.
Kostenübernahme
Es handelt sich um ein aufwändiges Spezialverfahren, dessen Kosten derzeit nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung getragen werden. Von den privaten Krankenversicherungen werden die Kosten in aller Regel erstattet. Eine Vorbesprechung mit einem unserer Radiologen ist erforderlich, um den notwendigen Umfang der Untersuchung zu klären.
MRT des Dünndarms / MR-Sellink
Darstellung des gesamten Dünndarmabschnitts zum Ausschluss von Engstellungen, entzündlichen oder tumorösen Veränderungen.
Die Vorteile gegenüber der konventionellen Dünndarmdarstellung bestehen in der fehlenden Strahlenbelastung sowie in der für den Patienten wesentlich angenehmeren Handhabung, da das Legen einer Nasensonde nicht erforderlich ist, bzw. bezüglich der von uns angewandten Methode ohne Nasensonde eine deutliche Reduktion der gesamten Untersuchungsdauer besteht. Nachteil ist die fehlende Darstellung der Dynamik des Dünndarms.
Vorbereitung:
Für den MR-Sellink ist eine spezielle Vorbereitung notwendig; die hierfür notwendigen Informationen erhalten Sie bei der Anmeldung.
Für die Untersuchung sollten Sie mindestens 3 Stunden Zeit einplanen.
Wandverdickung und verstärkte Kontrastmittelaufnahme eines Dünndarmabschnittes bei Morbus Crohn (chronisch entzündliche Darmerkrankung)
MRT der Prostata / mpMRT
Mit hochaufgelösten MRT-Sequenzen ist eine gezielte Untersuchung der Vorsteherdrüse des Mannes (Prostata) seit einigen Jahren möglich.
Das mpMRT-Verfahren wird meist im Zusammenhang mit der Prostatakrebsabklärung eingesetzt und erfährt seit den letzten Jahren eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Standardisierung. Die Untersuchung ist laut den aktuellen medizinisch-wissenschaftlichen Leitlinien ein Bestandteil der Abklärung bei Verdacht auf ein Prostatakarzinom.
Wann ist eine MRT der Prostata sinnvoll?
Die MRT der Prostata wird eingesetzt und hilft in folgenden Situationen weiter:
- Wenn der klinische Befund und/oder eine Erhöhung des Prostataspezifischen Antigens (PSA) im Blut den Verdacht auf Prostatakrebs aufkommen lassen, dann geht es zunächst um die Frage: Liegt überhaupt ein verdächtiger Befund vor, oder gibt es für Tastbefund und PSA-Erhöhung alternative Erklärungen (z.B. eine Entzündung oder eine gutartige knotige Vergrößerung der Prostata)?
- Wenn es ein oder mehrere krebsverdächtige Areale in der Prostata gibt, dann können diese exakt im Organ lokalisiert werden und eine Biopsie lässt sich viel gezielter und schonender durchführen.
- Wenn es einen krebsverdächtigen Befund gibt, oder wenn sogar ein Prostatakarzinom bereits gesichert ist, dann erlaubt die MRT außerdem eine Beurteilung der Tumorgröße und Ausbreitung in Umgebung und Lymphknoten. Damit lässt sich die Behandlung besser planen.
Technik
Seit der Einführung moderner Mehrkanalspulen ist die Anwendung von in den Enddarm eingeführten Messspulen nicht mehr erforderlich. Das Verfahren ist dennoch sehr aufwändig. Eine intravenöse Kontrastmittelgabe ist im Regelfall angezeigt. Metallhaltige Hüftprothesen sind keine Kontraindikation, können die Beurteilbarkeit der Untersuchung aber erschweren.
Vorbereitung
Kurz vor der Untersuchung sollte möglichst die Harnblase entleert werden. Zur Reduktion störender Darmbewegungen wird Buscopan intravenös verabreicht. Das Medikament ist bei erhöhtem Augeninnendruck kontraindiziert. Es kommt als Nebenwirkung für eine gewisse Zeit zu Einschränkungen der Entfernungseinstellung des Auges. Diese Wirkung ist in aller Regel wieder abgeklungen, wenn Sie unsere Praxis verlassen. Ob eventuell eine etwas länger anhaltende Wirkung die Fähigkeit, am Straßenverkehr teilzunehmen beeinträchtigt, müssen Sie als Patient selbstverantwortlich beurteilen.
MRT der Gefäße / Kernspin-Angiographie
Mit der Kernspin-Angiographie ist eine exakte Darstellung der Gefäße in allen Körperregionen möglich. In der Regel wird ein Kontrastmittel nur in die Vene injiziert. Für die Kopfgefäße ist kein Kontrastmittel erforderlich.
Eine arterielle Punktion wie bei der konventionellen Angiographie ist nicht notwendig, somit entfällt das Risiko einer Blutung. Außerdem sind die anschließend notwendige 4-stündige Bettruhe sowie der Druckverband nicht mehr erforderlich. Eventuelle Komplikationen der arteriellen Punktion (z.B. Blutung, Gefäßverletzung, Fistelbildung) entfallen ebenfalls.
Mit Hilfe der gewonnenen Bilder kann anschließend eine exakte Therapieplanung (z.B. Gefäßerweiterung mit oder ohne Einsatz eines Stents oder auch Operation) diskutiert werden.
Vorbereitung
Eine spezielle Vorbereitung ist nicht erforderlich. Im Gegensatz zur bisher etablierten konventionellen Angiographie müssen auch keine blutverdünnenden Maßnahmen abgesetzt werden.
Für MR-Angiographien bei denen ein Kontrastmittel eingesetzt wird, muss ein aktueller Serumkreatinin-Wert vorliegen. Dies gilt insbesondere bei Patienten, die älter als 50 Jahre sind, oder bei denen Nierenerkrankungen bekannt sind.